Bürgerinitiative Lausböhl

leserbriefe

Im Glashaus

von Dr. Matthias Drodt

Sind wir nun schon so weit, dass demokratisch gewählte Mandatsträger der Stadt Groß-Gerau sich soweit herablassen und mit schmutziger Wäsche einen fairen Wahlkampf in den Dreck ziehen.

Als Lobbyist und Unterstützer eines Kandidaten (einer anderen Partei), lautet wohl die Strategie von Herrn Wamser, alle weiteren Kandidaten oder deren Parteien nach und nach zu verunglimpfen. Es scheint so, als empfände Herr Wamser diese Kandidaten, als echte Gefahr für den „eigenen“ Favoriten. Ist es pure Verzweiflung oder mangelndes Selbstvertrauen?

Es sei daran erinnert, dass Herr Wamser unserer Bürgerinitiative zur Vermeidung der Altmann-Erweiterung vor der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung 2016 schriftlich seine volle Unterstützung zu gesagt hatte. Nach der Wahl hat Herr Wamser dieses Versprechen gebrochen und zusammen mit CDU, Grünen und FDP für die Erweiterung gestimmt.

Wer also im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Mit dem Artikel tritt Herr Wamser den demokratischen und fairen Personenwahlkampf mit Füssen.

Es ist beschämend, wie Herr Wamser gezielt in der Vergangenheit seiner Partei wühlt und Sachverhalte schildert, die a) Jahre zurückliegen, b) aus persönlicher Kränkung herrühren und c) überhaupt nichts mit der Bürgermeisterwahl zu tun haben.

Ob sich die „andere Partei“ mit einer solchen Unterstützung wirklich einen Gefallen tut?

Quelle: Groß-Gerauer Echo 29.11.2017


Untragbar

von Doris Weiter

Seit einiger Zeit sind die Zustände in Groß-Gerau, was das Lkw-Aufkommen betrifft, untragbar. Die Pkw-Transporter stehen sehr ogt in Zweiter-Reihe auf der Hauptstraße, im Neuweg reiht sich Lkw an Lkw. Telefonate mit dem Ordnungsamt ergaben außer Entschuldigungen und „Personalmangel“, dass keine Lösung in Sicht ist. Auch ein Schreiben der Firma Altmann, in dem man versichert, dass die Probleme gelöst sind, hat nicht gebracht. In der Hauptstraße ist sehr viele Berufsverkehr, Busse kommen vom Bahnhof, die sich dann durch die Straße schlängeln müssen. Die An- und Abfahrt während des Spielbetriebs im Tennisgelände und der Tennishalle mit vielen Kindern ist mittlerweile schon fast lebensgefährlich.

Zusätzlich stehen noch in den Groß-Gerauer Seitenstraßen sehr viele BMW Fahrzeuge mit Münchner Nummer, ohne dass da Leute aus München oder Besucher sind. Auch das habe ich beim Ordnungsamt reklamiert, bisher ebenfalls ohne Erfolg.

Bei mir ist das Fass nun übergelaufen, nachdem ich in der Hauptstraße wieder die gleichen Verhältnisse vorgefunden habe wie in den letzten Wochen. Ich erhielt nämlich einen Strafzettel wegen Überschreitung der Parkzeit um 15 Minuten. Hierfür hat die Stadt wohl Personal? Es sieht so aus, als ob man sich wegen der Lkw-Probleme nicht mit der Firma Altmann wegen der vielleicht zu erwartenden Gewerbesteuer anlegen will. Die sichere Einnahme der Parkzeitüberschreitung ist eine im Haushalt eingestellte Einnahme. Ob Gewerbesteuer kommt, ist zumindest nicht zweifelhaft.

Quelle: Groß-Gerauer Echo 13.11.2017


Tätig werden

von Jens Sensfelder

Das Bild von falsch parkenden Lastwagen ist für mich nichts Neues – auch auf der anderen Seite der Stadt zum Beispiel bei uns im Neuweg sieht es nicht anders aus. Auch die geschilderte Reaktion der Stadt ist für mich nichts Neues – gegen Verkehrssünder wird nichts unternommen. Hier könnten einige Anwohner Dornbergs seitenweise Beschwerdebriefe an das Ordnungsamt mit Beweisfotos aufweisen. Und dennoch ist das Amt nach Dienstschluß nicht tätig. Uns gegenüber ist beispielsweise erklärt worden, dass man nicht tätig werden könne, da es sich um ausländische Lastwagen handelt. Außerdem genüge es nicht, wenn lediglich Fotos als Beweismittel eingereicht werden. Nein, es ist eine schriftliche Anzeige auszufüllen. Im Übrigen werde der Bereich bereits kontrolliert und dies ebenso oft wie in anderen Teilen der Stadt. Demgegenüber wird weiter falschgeparkt, auf der Straße verladen und dazwischen schlängeln sich Kinder auf Fahrrädern auf dem Weg zur Schule.

Wenn man jedoch in der Innenstadt die Parkdauer überzieht, kann man sich sicher sein, dass das Amt sehr schnell zur Stelle ist und zur Kasse bittet. Noch vor kurzer Zeit wurden die hohen Gewerbesteuereinnahmen der Stadt in dieser Zeitung gefeiert – der auf dem zugehörigen Bild dargestellte Lastwagen stellte beispielhaft die rollende Wirtschaft dar. Ist das Zufall? Anscheinend steht hier die Unterstützung von Speditionen zugunsten hoher Steuereinnahmen höher im Kurs als das Einhalten von Verkehrsregeln.

Als Bürger erwarte ich von einer Behörde, dass diese auch selbständig im Interesse der Bürger tätig wird und ihnen nicht ihre eigene Arbeit aufträgt.

Quelle: Groß-Gerauer Echo 18.8.2017


Schön gerechnet

von Carsten Ritter

Durch die Angabe geschönter Zahlen als Berechnungsgrundlage ist es der Firma ARS Altmann gelungen ihr Bauvorhaben Lausböhl mit weiteren Lagerplätzen für Pkw der Stadtverwaltung schmackhaft und genehmigungsfähig zu machen. Hier wird bewusst getrickst und schön gerechnet. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Tatsächlich ist die Belastung der Anwohner durch die Autotransporter der Firma schon jetzt deutlich höher, als angegeben und der Ausbau wird weitere Belastung für alle Gerauer bringen. Aus meiner Sicht ist fraglich, ob die erwarteten Gewerbesteuereinnahmen ausreichen, um die Instandsetzung der Straßen, die unter den Lastwagen leiden, zu bezahlen. Dennoch beabsichtigen die Fraktionen im Stadtparlament am morgigen Dienstag mehrheitlich, auch mit den Stimmen der GRÜNEN und KOMBI gegen die SPD für den Ausbau zu stimmen. Hier handelt das Parlament wissentlich gegen den Schutz der Bürger und der Stadt. Das ist dem Bürger nicht zu vermitteln.

Quelle: Groß-Gerauer Echo 7.11.2016


Verschaukelt

von Karin und Wolfgang Zwer

Was für eine Schlagzeile: „Der Bahnanschluss wird reaktiviert“. Damit will Altmann punkten. Im Kleingedruckten steht dann der Haken: Altmann betont von vornherein, dass der Dornberger Bahnhof eigentlich zu klein sei für die Langzüge mit denen die Autos dort ankommen. Herr Hellwig, Prokurist von Altmann, erklärte in der Sitzung sogar, Altmann selbst habe es überhaupt nicht in der Hand, ob und wieviel Autos künftig per Bahn transportiert werden, denn darüber entscheide allein der Kunde! Grüne und SPD stellen angesichts nicht erwähnter Tatsachen, unklarer Zahlen und des Aussitzen von Missständen die Glaubwürdigkeit der Firma Altmann in Frage. Und nun reicht eine unverbindliche Absichtsbekundung zum Bahnanschluss um unsere gewählten Bürgervertreter milde zu stimmen? Ein Parkhaus statt der Versiegelung von 1,6Ha Fläche ist machbar, aber das Geld für ein Parkhaus will man als florierendes Unternehmen nicht in die Hand nehmen. Es ist billiger Ackerboden zu planieren! Der Profit eines Großunternehmens ist wichtiger als Nachhaltigkeit und die Lebensqualität in Groß-Gerau. Die Stadtverordneten sollten im Sinne der Bürger handeln, so wie sie es vor der Wahl versprochen haben, und große Firmen endlich in die Pflicht nehmen! Altmann macht es sich einfach: LKWs im Parkverbot sind laut Altmann allein Problem der Stadt. Bei der aktuellen Beleuchtungssituation müssen Anwohner beweisen, dass sie geblendet werden. Nur "hell“ muss man ertragen. Wir fühlen uns von vorne bis hinten verschaukelt!

Quelle: Groß-Gerauer Echo 26.10.2016


Ein Märchen

von Dr. Ulrike Roggendorf

zu den Erweiterungsabsichten der Firma Altmann in Dornberg und dem Bahnanschluss

Als Märchenleser wissen wir, dass Zauberei allein zur Manipulation der Realität eingesetzt wird und Wahrheit verschleiern soll. Wenn man die Produkte, die zauberhaft entstanden sind, mit der Wirklichkeit konfrontiert, schrumpfen sie auf das zusammen, was sie sind - ein Haufen Rauch und zerstörte Erde: "Der Bahnanschluss wird reaktiviert" - wunderschön, doch wenige Atemzüge später bemerkte der Unternehmensvertreter, dass der Bahnanschluss DB Schenker gehöre, die eigenen Züge viel zu lang seien, um in Dornberg einfahren zu können und letztlich der Kundenwunsch entscheide, ob die Autos auf Zügen transportiert werden. Der von den Grünen erbetene Anteil von 30 Prozent Bahntransport könne auf keinen Fall garantiert werden. Das ist das Wenige, das vom Zauberwort übrig bleibt.

Das nächste Zauberwort "Parkdeck - viel zu teuer". Wir haben nachgerechnet: Kosten für einen Stellplatz: 1500 Euro. Kosten für 600 Stellplätze: 900 000 Euro. Kosten Stellplatz im Parkhaus: 3500 Euro. Kosten für 600 Stellplätze: 2,1 Millionen Euro. Wir erkennen einen Differenzbetrag von 1,2 Millionen Euro und fragen uns, warum diese Summe für ein florierendes Unternehmen, das in Nachhaltigkeit und Zukunft investiert, nicht zu tragen ist, zumal der Konzern das Ganze steuerlich abschreiben kann. Eine einmalige Investition im Sinne der Nachhaltigkeit, steuerbegünstigt - nicht akzeptabel? Für die Profitmaximierung eines Konzerns wird ein Landstrich zerstört!

Quelle: Groß-Gerauer Echo 26.10.2016


Wende der Kombi

von Andrea Dransfeld

zu den Erweiterungsabsichten der Firma Altmann und der Stellungnahme der Kombi

Wofür braucht es überhaupt Genehmigungen für Bauvorhaben, wenn sich ein Betrieb auf einer Gewerbefläche ansiedeln beziehungsweise sein Gelände erweitern möchte?

Im Fall des Automobillogistikkonzerns ARS Altmann begründet der Fraktionsvorsitzende der Kombi, Karlheinz Wamser, das Baurecht der Firma damit, dass er bis vor Kurzem nicht gewusst habe, dass der Lausböhl seit 1981 als Gewerbefläche ausgewiesen ist. Diese Tatsache, die bei der Offenlegung des Projektes anscheinend keine Relevanz hatte, soll im Wesentlichen ausreichen, um 180-Grad-Wende der Kommunalen Bürgerinteressengemeinschaft vom Gegner "aus Prinzip" zum Befürworter zu erklären

Noch am 8. Mai schrieb Herr Wamser der Bürgerinitiative Lausböhl, dass seine Fraktion für die Erhaltung der Grünfläche am östlichen Ortsrand von Dornberg stimmen werde, wie vor der Kommunalwahl versprochen. "Aus diesem Grund haben wir auch keinen Koalitionsvertrag (mit CDU und Grünen) unterschrieben", so Wamser wörtlich.

Ich fordere für uns Bürger dieselbe Möglichkeit, die Herr Wamser für sich und seine Fraktion in Anspruch nimmt. Wir möchten unsere Wahlentscheidung vom März revidieren, da wir erst jetzt gemerkt haben, dass man ihm und der Kombi nicht vertrauen kann.

Quelle: Groß-Gerauer Echo 25.10.2016


Denkwürdig

von Günther Müller

zur Berichterstattung über die Altmann-Erweiterung

Das war schon denkwürdig, als die Firma Altmann dem Planungsausschuss des Stadtparlaments ihr Konzept für die Erweiterung der Autoabstellfläche Lausböhl präsentierte.

Bekannt ist ja, dass dieses Vorhaben durch Einschränkung des Lebensraumes für Wildtiere, Eingriffe in den natürlichen Wasserhaushalt und Lärm eine hohe Belastung darstellt, für die es zudem durch Etagenbau von Stellplätzen eine Alternative gäbe.

Die Versiegelung von Ackerfläche aber ist billiger. Daher sollten die Bedenken der Anwesenden durch einige Expertisen und eine Präsentation zerstreut werden.

Vor allem die vielen "Ja-Abers" und Einschränkungen gingen dem Zuhörer dabei ins Ohr ("Bahnanschluss schon, aber...") und nagten deutlich am Restvertrauen in die Versprechungen der Firma Altmann. Trotzdem war bei den Ausschussmitgliedern nur wenig Bereitschaft zu spüren, die Zusagen der Autospedition festzuschreiben. "Definition von Vertragsstrafen" sei die "hohe Kunst der Juristerei" (Erhard Walther, CDU) und deswegen als Druckmittel hier nicht geeignet.

Natürlich fragen sich die Anwohner, welche Unterstützung die Stadt ihnen gewährt, wenn nach Zustimmung zum Bebauungsplan Lärm, Grundstücksvernässung, Lichtemission und Lkw-Verkehr über die optimistischen Prognosen hinaus steigen.

Eine Entscheidung der Satdtverordneten darf nicht nur die wirtschaftlichen Interessen der Firma Altmann zur Kenntnis nehmen, sondern muss diese gegen das Interesse der Büger auf materielle und immaterielle Besitzstandswahrung abwägen. Für Risiken und Laster des Vorhabens hat der Verusacher zu haften. Bestehen Zweifel daran, dass dies gewährleistet werden kann, darf eine Zustimmung zu diesem Vorhaben nicht erfolgen.

Quelle: Groß-Gerauer Echo 12.10.2016


Schöngerechnet

von Jens Sensfelder

zur Debatte um die Erweiterung des Altmann-Geländes

Wenn man die derzeitige Debatte zum Thema beobachtet, kommt man nicht herum, die verschiedenen Positionen zu betrachten: Den theoretischen Werten stehen Fakten gegenüber. Bespielsweise behauptet der (von Fa. Altmann bestellte) Gutachter, dass von dem betreffenden "Grundstück kein Tropfen Wasser auf die umliegende Fläche" gelangt - dabei wurde mit Niederschlagswerten gerechnet, die bereits bei den Schuttregen in diesem Jahr mehrfach überschritten wurden. Zweitens soll es nicht lauter werden als bisher: Rechnerisch beträgt die maximale Lärmemission 59,9 db - ab 60 db ist die Emission gesundheitsgefährdend. Wer kann da noch einen Unterschied heraushören? Auf die Haftungsfrage bei Vernässungsschäden angesprochen, konnte der Gutachter keine Antwort geben: Wofür wird er denn eigentlich bezahlt? Der Herrenfeldgraben wird als abführendes Gewässer genannt - in derselben Sitzung wurde zuvor kundgetan, dass der Graben diese Funktion nicht mehr hat. Und das Entladen von Zügen bei Nutzung des Bahnanschlusses ist sehr lärmintensiv - was bei der obigen Berechnung ebenfalls nicht berücksichtigt wurde.

Die Entscheidungsträger tun gut daran, sich an den Fakten zu orientieren. Es bleibt nur immer noch die Frage: Was soll die Versiegelung der Fläche dem Gemeinwohl bringen? Wohl wird kaum ein "Bußgeldkatalog" die Lösung sein, in dem alle Vergehen geahndet werden. Dass das ebenfalls reine Theorie ist, hat die Sitzung vorab selbst bewiesen: Der Antrag auf Umwidmung des Herrenfeldgrabens wurde offenbar verschlampt, und seitens der Stadt ist man jetzt noch nicht mal in der Lage, ein simples Parkverbot in den zuführenden Straßen durchzusetzen.

Quelle: Groß-Gerauer Echo 12.10.2016


Der Tropfen zu viel

von Dr. Matthias Drodt

zum Artikel „Ja zur Altmann-Erweiterung“

Jeder kennt das Phänomen eines randvollen Wasserglases: Wenn man Tropfen für Tropfen hinzufügt, läuft es irgendwann über. Genau dieser Effekt (im übertragenen Sinne) wird nach der anstehenden Altmann -Erweiterung eintreten (und zwar nicht nur bezüglich Wasser, sondern auch bezüglich Lärm, Licht und Verkehr). Anhand der vorliegenden aktuellen Gutachten, die uns als Bürgerinitiative von Bürgermeister Stefan Sauer zur Verfügung gestellt wurden, möchte ich dies an zwei konkreten Beispielen erläutern:

In den schalltechnischen Untersuchungen sind die maximalen Gesamtschallimmissionen (nach der Betriebserweiterung) mit 59,9 dB(A) (nachts) angegeben. Die untere Grenze, ab der gemäß aktueller Rechtsprechung Gesundheitsgefahren ausgehen, liegt bei 60 dB(A) (nachts). In den Gutachten zur Vernässung wurde für die Durchlässigkeit für Wasser der tieferliegenden Sande (in Tiefen von drei bis fünf Meter) ein Wert ermittelt, der genau an der noch zulässigen gesetzlichen Untergrenze liegt. Problem ist hier der hohe Anteil an Feinkorn, der die Wasserdurchlässigkeit begrenzt.

Die Gutachten belegen, dass „das Glas“ auch nach der Erweiterung „nur“ randvoll ist. Aber bleibt dies so und was passiert, wenn dieses doch überläuft und wir mit noch mehr Vernässung unserer Häuser oder nächtlichem Lärm konfrontiert werden? Zu Haftungsübernahmen findet sich in den Gutachten übrigens keine Aussage.

Ebenfalls unbeantwortet bleiben unsere Fragen zur vorgenommenen illegalen Verrohrung des Herrenfeldgrabens sowie zur zunehmenden Luftverschmutzung (zum Beispiel Feinstaub).

Negative Auswirkungen wird die geplante Erweiterung der Kfz-Abstellfläche nicht nur für die unmittelbar angrenzenden Anlieger haben. Der Stadtverwaltung liegen genau aus diesen Gründen mehr als 200 Widersprüche von Bürgern aus ganz Groß-Gerau und Umgebung vor.

Quelle: Groß-Gerauer Echo 08.09.2016


Umdenken

von Karin und Wolfgang Zwer

Zum Thema „Altmann-Erweiterung“

Der Begriff „Willkür“, den der Bürgermeister im Zusammenhang mit einer möglichen Ablehnung der Ausbaupläne Altmanns nutzt, ist doch die eigentliche Frechheit. Jeder, der die Ausbaupläne hinterfragt, muss sich durch Stapel an Dokumenten kämpfen. Eine daraufhin gebildete Meinung ist sicherlich alles andere als Willkür.

Die Sachlage auf ein paar zusätzliche Lkw-Bewegungen zu reduzieren, ist angesichts der vielfältigen und zahlreichen Einsprüche der Bürger anmaßend. Es geht nicht nur um mehr Verkehr, sondern um die Frage: Was will Groß-Gerau? Wollen wir ein Parkplatz werden? Vernässung angrenzender Wohngebiete, chaotische Verkehrsverhältnisse, Zerstörung von Ackerboden und massive Flächenversiegelung gehen damit einher.

In der Gesellschaft hat ein Umdenken eingesetzt. „Grenzen setzen für Asphalt und Beton“ heißt eine Publikation des Umweltbundesamts. In Berlin hat man verstanden, dass gedankenloser Flächenverbrauch nicht mehr zeitgemäß ist. Zitat:“Versiegelung bedeutet immer den ökologischen Tod.“ Das Plangebiet wurde über Jahre als Acker genutzt. Erst mit der Bauvoranfrage wurde dem Bauern die Pacht für das Gebiet gekündigt. Das bleibt gern unerwähnt. Ein Bauantrag gehört geprüft, und Entscheidungen der Vergangenheit sollten von verantwortungsvollen Bürgervertretern auch überdacht werden. Das gilt für Privatpersonen und auch für die Firma Altmann. Über Vernunft oder Unvernunft des Vorhabens entscheiden dann immer noch die Stadtverordneten.

Quelle: Groß-Gerauer Echo 29.08.2016


Noch legitim?

von Sigrid Hofmann

Zum Thema "Altmann Erweiterung"

Die Erweiterung mag legal sein. Aber ist sie unter der inzwischen entstandenen Gesamtsituation noch legitim?

Da es nicht nach einer Wiederbelebung des Bahnanschlusses aussieht - hier verfolgen Altmann und Deutsche Bahn wohl grundsätzlich entgegengesetzte Ziele - sollte eine Erweiterung an diesem Standort abgelehnt werden. Flächen in der Nähe von Autobahnanschlüssen, mit externer 24-Stunden-Beschallung und ohne Beeinträchtigung von Wohnbebauung; gäbe es zum Beispiel auf dem Mönchhof-Gelände direkt unter der neuen Landebahn. Diese Erweiterung passt weder in das ökologische Umfeld noch in die gesellschaftliche Akzeptanz, und auch lokalpolitisch ist das Projekt, wegen der aktuellen und zukünftig zu erwartenden Belastung kritisch zu sehen. Und das Argument der Gewerbesteuer ist unangebracht, denn dann dürfte ein ortsansässiges Autohaus auch nicht in den Nachbarort wechseln.

Unter dem Strich bleibt die Enttäuschung über das Ergebnis der Abwägung, verbunden mit dem Gefühl, dass Interessen eher einseeitig abgewogen wurden.

Quelle: Groß-Gerauer Echo 25.08.2016


Es geht um mehr

von Dr. Ulrike Roggendorf

Zum Thema "Altmann Erweiterung"

Es geht hier in Dornberg um mehr als "...dass am Tag zehn und nachts zwei Lastwagen zusätzlich die Firma Altmann anfahren", wie unser Bürgermeister - Herr Sauer - schreibt. Es geht um Flächenversiegelung, Umweltzerstörung, Licht- und Lärmbelästigung, um Vernässung unseres Wohngebietes, um Zerstörung dessen, was von einer alten Kulturlandschaft übrig geblieben ist.

Der Logistikkonzern ARS Altmann hat die Fläche, um die es geht, 2008 erworben. Wir fragen uns, wer dem Unternehmen zugesagt hat, dass es hier eine Erweiterung des bereits existierenden Autoabstellplatzes vornehmen könne. Kein Flächennutzungsplan kann das garantieren - es sind unsere gewählten Vertreter, die in der Stadtverordnetenversammlung unter anderem auch über Bebauungspläne abstimmen. Alle Parlamentarier wägen ihre Entscheidungen sorgfältig ab. Diesen demokratischen Prozess als "Willkür" zu bezeichnen, ist nicht nachvollziehbar.

Quelle: Groß-Gerauer Echo 25.08.2016


Profit ist wichtiger?

von Karin und Wolfgang Zwer

Zum Bericht „Ja zur Altmann-Erweiterung“ und zum Kommentar „Aus dem Sack“

Weil es anderswo noch mehr Lärm gibt, soll sich die Bürgerinitiative mal nicht so anstellen? Das bisschen Natur, das kaputt geht – es sind ja nur 1,6 Hektar. Dabei sind SPD, Linke und die Kombi gegen das Vorhaben, selbst in den Reihen der CDU kommen Zweifel auf...

Um Spitzenauslastungen einer Firma über fünf Jahre abzufedern, werden 1,6 Hektar Land versiegelt und für immer zerstört? 2011 bereits stellte der Ausschuss Regionalentwicklung und Umwelt des Kreises Groß-Gerau fest: „Hinsichtlich der Vermeidbarkeit von Eingriffen in den Naturhaushalt [...] ist zu prüfen, ob der Kfz-Aufstellungsbedarf nicht durch Parkdecks innerhalb der bestehenden Betriebsfläche gedeckt werden kann.“ Doch ein Parkhaus ist der Firma Altmann zu teuer. Der Profit ist wichtiger, als das Wohl der Bürger und der Erhalt der Natur?

Gott sei Dank, bekommen hier die meisten Stadtverordneten Bedenken! Was ist denn eigentlich mit den Grünen im Stadtparlament? Wir zählen darauf, dass die Stadtverordneten, die ihre Ablehnung zu dem Projekt bereits ausgesprochen haben, zu ihrem Wort stehen.

Quelle: Groß-Gerauer Echo 12.08.2016


Wer haftet?

von Heide Schmidt

Zum Bericht „Ja zur Altmann-Erweiterung“ und zum Kommentar „Aus dem Sack“

Endlich liegen nun die Gutachten vor, die von Firma Altmann für Ihr Vorhaben beauftragt wurden. Dass hier eine heile Welt versprochen wird, war zu erwarten. Tatsächlich haben die Gutachter den Zusammenhang mit vielen anderen Problemen nicht erkannt oder ignoriert. Denn die Ausarbeitungen beziehen sich – nach wie vor – nur auf das Plangebiet und nicht die Umgebung.

Die Anordnung des Regierungspräsidiums Darmstadt auf gesamtheitliche Betrachtung des Lärms wird mit dem Hinweis umgangen, das Projekt erst einmal durchführen zu wollen. Bei negativen Auswirkungen soll dann das RP Darmstadt entscheiden.

Die Anliegen der Anwohner wurden zur Kenntnis genommen, aber es wurde nicht weiter darauf eingegangen. Frei nach dem Motto: Es (z.B. die Verkehrssituation, der Lärm, das Licht, das Hochwasser) ist schon schlimm, dann merkt man es nicht, wenn man es noch etwas schlimmer macht.

Jede Reinigungskraft in einem Schnellrestaurant muss mit ihrer Unterschrift bestätigen, dass alles sauber und bakterienfrei ist. Jeder Kontrolleur in der Autoindustrie gibt Fertigungschargen auf eigene Verantwortung frei. Bei Schäden haftet der Unterzeichnende, bzw. das Unternehmen. Bei den Gutachtern ist das offensichtlich nicht der Fall: Was haben die Gutachten dann für einen Wert? Wer haftet, wenn die Anwohner nasse Keller haben oder der Lärm doch deutlich über dem Grenzwert liegt?

Die der Stadtverwaltung seit einem Jahr vorliegenden Stellungnahmen der Bürger wurden diesen bisher nicht einmal beantwortet.

Viele Stadtverordnete haben ihre Ablehnung gegenüber dem Projekt geäußert. Ich vertraue darauf, dass diese Stadtverordneten bei der Abstimmung auch ihr Wort halten.

Quelle: Groß-Gerauer Echo 12.08.2016


Einseitig

von Jens Sensfelder

Zum Bericht „Ja zur Altmann-Erweiterung“ und zum Kommentar „Aus dem Sack“

Die Dornheimer Bürger würden sich glücklich schätzen, wenn „die Grenzwerte zum Lärmschutz an allen Wohngebäuden in Dornheim deutlich unterschritten werden“. Oder war damit Dornberg gemeint?

Wie dem auch sei, nach Durchsicht der geschönten Gutachten kommt man als Betroffener schnell zum Schluss, dass hier wieder einseitig gearbeitet wurde und alles zum Besseren gedreht wird. Das erfolgt nach dem Motto: „Anderswo ist es auch lauter, das kann den Anwohnern zugemutet werden“ - wobei sich „lauter“ auch durch „schmutziger“ und „feuchter“ ersetzen ließe.

Die Bedenken der Anwohner wurden lediglich zur Kenntnis genommen, es findet aber keine Einflussnahme auf die Planung statt. Und wie schon bei den im letzten Jahr ausgelegten Gutachten beziehen sich auch die überarbeiteten Expertisen nur punktuell auf die Planfläche. Eine Betrachtung des gesamten Zusammenhangs in unserem Wohnraum fehlt – damit ist die Aussage, dass alle Bedenken überwiegend widerlegt wurden, genauso falsch wie das oben genannte Zitat.

Während die gesamte Republik das Stoppen weiterer Flächenversiegelung herbeisehnt und die Bahn überall als primäres Transportmittel propagiert wird, würde die Groß-Gerauer Politik mit Zustimmung zu diesem Projekt genau eine Kehrtwendung machen.

Einige der Stadtverordneten und Fraktionen haben ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Projekt schon ausgesprochen – ich halte es für eine Selbstverständlichkeit, dass Wort gehalten wird und gegen einen Ausbau gestimmt wird.

Quelle: Groß-Gerauer Echo 11.08.2016


Flächenverbrauch

von Dr. Ulrike Roggendorf

Zum Bericht „Ja zur Altmann-Erweiterung“

Auf der Homepage des Bundesumweltministeriums heißt es zum „Flächenverbrauch“: „Täglich werden in Deutschland rund 69 Hektar als Siedlungs- und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Flächen-Neuinanspruchnahme von 98 Fußballfeldern.

Zwar lässt sich 'Fläche' im engeren Wortsinn nicht 'verbrauchen'. Fläche ist jedoch eine endliche Ressource, mit der der Mensch sparsam umgehen muss, um sich seine Lebensgrundlagen zu erhalten. Flächenverbrauch ist ein schleichendes Phänomen. Bürger und politische Entscheidungsträger nehmen es kaum war. Daher mangelt es weithin am nötigen Problembewusstsein.

Flächenverbrauch vernichtet vielfach wertvolle (Acker-)Böden. Ländliche Gebiete werden zersiedelt. Unzerschnittene Landschaftsräume, wichtig für unsere Tier-und Pflanzenwelt, gehen verloren. Oftmals gedankenlos werden künftige Entwicklungschancen oder -notwendigkeiten preisgegeben, für die diese Flächen benötigt werden. Man denke hier nur an Maßnahmen, die zur Anpassung an den Klimawandel erforderlich sein könnten wie z.B. Hochwasserschutz.

Es bedarf neuer bzw. veränderter ökonomischer Instrumente (z.B. im kommunalen Finanzausgleich, im Grund-und Baulandsteuerrecht, durch handelbare Flächenzertifikate), Entsiegelungs- und Renaturierungskonzepte, Management für Brachflächen, Verkehrsberuhigung sowie vieles mehr. Instrumente, die dem Flächenschutz zuwiderlaufen, sind zu überdenken,“ (Zitatherkunft: www.bmub.bund.de, Stand 9. August 2016)

Mir stellt sich die Frage, ob die Verwaltung der Stadt Groß-Gerau in Sachen „Lausböhl“ diesen Vorgaben entspricht.

Quelle: Groß-Gerauer Echo 11.08.2016


Überall Wasser

von Jens Sensfelder

Zum Thema Vernässung

Im Frühjahr hatten wir wegen des hohen Grundwasserspiegels und des stehenden Wassers in den Entwässerungsgräben die Stadt um einen Ortstermin gebeten. Die Umweltbeauftragte und der Feldschütz stellten aber zu unserer Überraschung fest, dass es sich im Senkschacht unseres Kellers nicht um Grundwasser handelt und mit dem Wasser im Graben alles in Ordnung sei.

Fakt ist in meinen Augen: Der Grundwasserspiegel steht hoch, die Gräben werden nicht ausreichend gesäubert, teilweise stehen sogar ausgewachsene Bäume darin und das Wasser läuft nicht ab. Im Stadtteil Dornberg gibt es sogar Entwässerungsgräben, die vollständig verlandet sind. Trotz hochentwickelter Entwässerungsmaßnahmen schwimmt der Helvetia Parc nach einem Schuttregen. Nach der jetzigen Regenperiode steht nun überall das Wasser: auf den Feldern, in den Gräben und in den Kellern. Und sogar der Bürgermeister betont die Vernässungsproblematik. Allerdings nützt jetzt der Hinweis auf eine Infoveranstaltung recht wenig.

Genau diese Vernässung ist einer der wesentlichen Gründe der Gegner des Bauvorhabens am Lausböhl: Denn dort soll wieder Grünfläche versiegelt werden. Die ausgelegten Gutachten versprechen mit Sickergruben keine weitere Vernässung. Doch wer gibt uns Anwohnern da die Garantie? Wiederholte Anfragen zur Einsicht in die aktualisierten Gutachten werden seitens der Stadt nicht einmal beantwortet.

Grundsätzlich ist die Forderung nach der Erhaltung der Grünflächen und keiner weiteren Versiegelung der wichtigste Schritt, um die Situation nicht noch weiter zu verschärfen. Schlussendlich bleibt die Frage, wann das Fass zum Überlaufen kommt. Und: Warum muss eigentlich immer erst was passieren, bis die Einsicht kommt?

Quelle: Groß-Gerauer Echo 23.06.2016


Mit Lärm gesegnet

von Carsten Ritter

Zum Bericht "Altmann hält an seinen Plänen fest"

Groß-Gerau viel - viel Lärm und das permanent. Dank der zentralen Lage ist Groß-Gerau von Lärmemissionen durch zwei Eisenbahntrassen, die Autobahn im Norden und Osten, den Fluglärm von oben und durch den Südring im Süden und Westen, über den die Erschließung des Altmanngeländes erfolgt, übermäßig gesegnet.

Speditionen sind bekanntlich weder innovativ noch umweltfreundlich, zudem noch - wie der Prokurist der Firma Altmann, Yorck Hellwig, selbst bestätigt - eine betrieblich bedingte Lärmquelle, die sich auch nicht abstellen lässt.

Mit weiteren 2ha versiegeltem Land werden dann werktäglich rund um die Uhr 200 LKW-Bewegungen noch mehr Lärm und Feinstaub für die Bevölkerung bringen. Die wirtschaftlichen Expansionspläne und die Gewinnoptimierung der Firma Altmann stehen hier gegen die Lebensqualität in Groß-Gerau. Wer bei über 10 % prognostiziertem Bevölkerungszuwachs in einem bereits lärmverseuchten Ballungsgebiet sich noch freiwillig weiteren Krach in die Stadt holt, handelt gegen das Wohl seiner Bürger und verdient kein politisches Vertrauen.

Bleibt die Grundsatzfrage was Groß-Gerau zukünftig lebenswert machen soll - lebensfrohe Bürger in einer "Stadt im Grünen" oder stummstehende Autos auf versiegelten grauen Flächen?

Quelle: Groß-Gerauer Echo 25.05.2016


Altmann Erweiterung - Lausböhl

von Karin und Wolfgang Zwer

Zum Bericht "Altmann hält an seinen Plänen fest"

Ein Recht auf faire Prüfung des Vorhabens haben alle Beteiligten. Das letzte Wort in dieser Angelegenheit hat aber die Stadtverordnetenversammlung. Und wir hoffen, dass hier wirklich erhobene Fakten abgewogen und nicht Lippenbekenntnisse ohne Prüfung als Argument abgehakt werden.

Was für den Bürger gilt, sollte auch für Firmen gelten: Pläne und Begleitumstände können sich ändern. Was vor zehn Jahren für die Stadt gut und billig schien muss heute nicht mehr zeitgemäß sein. Wenn ich als Privatperson ein gebrauchtes Auto kaufe, bekomme ich einige Jahre später verboten, damit in die Stadt zu fahren, da es eventuell keine grüne Plakette hat…. Hier zählt der Umweltgedanke, nicht was gestern noch ok war. Altmann möchte alle Auflagen der Stadt erfüllen? Bitte, was heißt dann – ein Parkhaus zu bauen, ist zu teuer? Aber als weitere Ausbaustufe, kommt ein Parkhaus dann doch in Frage?

Wenn Privatpersonen Auflagen vom Gesetzgeber oder Amt bekommen, fragt niemand nach, ob man sich die zur Pflicht gewordenen Rauchmelder leisten kann oder nicht. Im Übrigen wird der Gleisanschluss schon seit Jahren nicht mehr genutzt. Es klingt doch reichlich unbedarft zu sagen, die Bahn sei schuld… Eher sollte man nachfragen, weshalb denn die Nutzung des Bahnanschlusses seitens Altmann aufgegeben wurde und eine erneute Nutzung nicht nur ein Strohfeuer sein wird. Wir können sicher sein, die Firma Altmann möchte alle Auflagen der Stadt erfüllen? Kling für uns eher wie eine Märchenstunde….

Quelle: Groß-Gerauer Echo 24.05.2016


Nicht nachvollziehbar

von Andrea Dransfeld

Zum Bericht über die ECHO-Podiumsdiskussion

Auf der vom Groß-Gerauer Echo initiierten Podiumsdiskussion vor der Kommunalwahl wurde als eines der Hauptthemen zu Recht die problematische Verkehrssituation und die Lärmbelastung mancher Stadtteile von Groß-Gerau thematisiert. Ja, permanenter (Auto-, Lkw-, Flug-)Lärm macht aggressiv, manchmal sogar krank. Er erschwert das konzentrierte Lernen an manchen unserer Schulen. Ganz zu schweigen von den anderen negativen Nebenerscheinungen des stetig wachsenden Verkehrsaufkommens im gesamten Rhein-Main-Gebiet. Umso mehr begrüße ich die ablehnende Haltung mehrerer Spitzenkandidaten zur Erweiterung der Kfz-Abstellfläche des Logistikunternehmens ARS Altmann in Dornberg.

Leider und für mich nicht nachvollziehbar hat die Untere Naturschutzbehörde bereits im Dezember 2015 der Firma eine Genehmigung zur Abholzung des Sichtschutzwalls um das Altmann-Gelände im „Lausböhl“ erteilt. Man erwartet dort den Baubeginn ab Mai 2016, während Bürgermeister Sauer in Gesprächen mit der Bürgerinitiative immer wieder betonte, dass die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange noch nicht vorliegen, dass das Bauvorhaben in der Stadtverordnetenversammlung erst endgültig grünes Licht erhalten muss – und ohne dass die Widersprüche der Anwohner persönlich angehört und gegebenenfalls berücksichtigt worden sind. Sieht so Demokratie aus?

Quelle: Groß-Gerauer Echo 26.02.2016


Fall neu überdenken

von Sigrid Hofmann

Zu den Berichten über die Stadtentwicklung in Groß-Gerau am Lausböhl und den Lkw-Verkehr erreichte uns folgende Zuschrift.

Ich habe an der Demonstration gegen die Entwicklung des Lausböhl-Geländes und der anschließenden Stadtverordnetenversammlung am 2. Februar teilgenommen. Ich bin nach der Berichterstattung und ob der offiziellen Äußerungen vieler der von uns gewählten Politiker und der momentanen Situation in Groß-Gerau sehr beunruhigt.

Das nunmehr zur gewerblichen Nutzung vorgesehene Gelände ist laut Flächennutzungsplan seit 1985 dafür genehmigt. Damals hatte Groß-Gerau eine florierende Zuckerfabrik, Logistik beschränkte sich im Wesentlichen auf das Quelle-Lager und andere Betriebe im Wasserweg. Die Odenwaldstraße war eine eher verschlafene Handwerkermeile, Aldi residierte am Marktplatz und die Vernichtung von ökologisch wertvollen Agrarflächen war (noch) kein Thema.

Die Entwicklung hat uns alle buchstäblich überrollt, in Form von ausuferndem Güterkraftverkehr, Zunahme von Flug- und Bahnlärm, Lichtverschmutzung und die Region über die Grenzen der Belastbarkeit geführt. Es ist daher verständlich und angebracht, die in der Vergangenheit unter anderen Voraussetzungen geschaffenen Tatsachen (hier: Flächennutzungsplan und Ausweisung von Gewerbegebieten) kritisch zu betrachten. Dazu muss auch die Bereitschaft gehören, diese aus heutiger Sicht fatalen Fehlentscheidungen schnellstmöglich zu korrigieren. Ich erwarte eine offene Haltung und ehrliche Stellungnahme hierzu von allen Kommunalwahlkandidaten, und zwar unabhängig von Parteizugehörigkeit und Fraktionszwängen. Ist es wirklich nötig, dass die Bürger (Wähler) für jeden Baum und gegen jeden Lkw auf die Straße gehen müssen, nur weil gewählte Volksvertreter ihre Hausaufgaben, nämlich eine Politik zum Wohle von Groß-Gerau, nicht machen? Ich denke an die Ergebnisse der 140 000 Euro teuren Bürgerbeteiligung zur Städteentwicklung:GG 2020, Sie erinnern sich?

Ergänzend ist anzumerken, dass ich meine, eine Ungleichbehandlung von Lkw- und Pkw-Verkehr in der Stadt wahrzunehmen. Wie sonst wäre es zu erklären, dass illegal parkende Lkw immer wieder an denselben Stellen anzutreffen sind und offenkundig keine Strafzettel erhalten, während Pkw, die nur wenige Zentimeter mit den Reifen auf dem Randstein stehen, an manchen Straßen gnadenlos damit belegt werden?

Quelle: Groß-Gerauer Echo 18.02.2016


Schon jetzt zu viel Lärm

von Carsten Ritter

Zum Artikel „Lauter Protest gegen befürchteten Lärm“ im Zusammenhang mit dem Wunsch der Firma ARS Altmann, ihr Betriebsgelände auf dem Lausböhl zu vergrößern, vom 4. Februar

Die aufgebrachten Anwohner haben keine Angst vor möglichem, sondern vor noch mehr Lärm, dessen Lautstärke bereits jetzt täglich und besonders nachts einen gesundheitsgefährdenden Pegel erreicht. Bald wird man in bestimmten Gebieten Groß-Geraus nicht mehr leben können. 600 geplante Kfz-Abstellplätze mehr bedeuten auch, den Lärm von 150 Lastwagen pro Tag mehr zu ertragen.

Die Stadt hat bisher kein regulierendes Verkehrs- und Lärmkonzept vorgestellt. Darüber hinaus riskiert die Stadtverwaltung Gesundheitsbeeinträchtigungen der Kinder an den Schulen, die sich am Südring befinden. Und dies allein, um den rollenden Verkehr der großen Logistikunternehmen nicht zu stören. Dabei erbrachte eine Verkehrszählung im Jahr 2012 – bei der die Schulen nicht berücksichtigt wurden – schon damals alarmierende Lärmwerte mit dringendem Handlungsbedarf. Hauptsache, man hat „nicht das Gefühl, dass wir etwas falsch gemacht haben“, wie Bürgermeister Stefan Sauer (CDU) erklärte, auch wenn die Entscheidung schon vor 35 Jahren getroffen wurde und sich zwischenzeitlich umwelt- und wirtschaftspolitisch so einiges geändert hat. Dies spielt in Groß-Gerau keine Rolle.

Die Verwaltung befindet sich leider noch immer in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

Quelle: Groß-Gerauer Echo 10.02.2016


Was soll das bringen?

von Jens Sensfelder

Zum Bericht „Anwohner gründen Bürgerinitiative“ über die Erweiterungspläne der Firma Altmann

Es wäre so einfach gewesen, ein „ganz normales Verfahren“. Man hätte dem Bauantrag stattgegeben und irgendwann hätten sich die Dornberger gewundert, wenn der Acker planiert wird und Autos darauf abgestellt werden. Und an anderer Stelle hätte man sich mit dem „Pflegewerk Fasanerie“ oder dem „Kreisbauernmarkt“ als saubere Stadt schmücken können.

Aber die „Aufregung um die Erweiterung des Altmann-Firmengeländes“ am Lausböhl zeigt doch nur allzu offensichtlich, dass keiner mit dem Vorhaben einverstanden ist. Vielleicht versteht der Bürgermeister das nicht, weil er nicht dort wohnt oder sich nicht jeden Tag an den Lkw mit dem Fahrrad vorbeiquälen muss. Offensichtlich weiß man nicht, was sich auf den zuführenden Straßen jeden Tag abspielt. Anwohner, die sich diesbezüglich beim Ordnungsamt beschweren, bekommen als Antwort, dass ähnliche Probleme „auch in anderen Städten ihre Spuren“ hinterlassen. Mehr noch: Auf mündliche Anfrage wurde sogar schon mitgeteilt, dass man gegen die osteuropäischen Transporter sowieso machtlos ist.

Dem Normalbürger blieben vier Wochen zur Einsichtnahme und zum Einlegen eines Widerspruchs gegen das Vorhaben. Mit anderen Worten: Ein Laie soll sich in dieser kurzen Frist in die komplexe Thematik einarbeiten, wofür die vom Vorhabenträger bezahlten Gutachter monatelang Zeit haben. Nach wie vor bleibt die Frage offen, was das Vorhaben der Stadt und uns Anwohnern Positives bringen soll? Und: Wenn alle Anwohner dagegen sind, warum soll ein Projekt eines Einzelnen weiter vorangetrieben werden?

Quelle: Groß-Gerauer Echo 12.12.2015


Schlaflos in Dornberg

von Günther Müller

Mit Kopfschütteln habe ich den Bericht des Echo zum Altmann-Areal gelesen. Nicht, dass mir als Dornberger grundsätzliche Positionen der Auseinandersetzung nicht bekannt wären - vielmehr erstaunen mich die politischen Reaktionen, über die Sie berichten.

1.) "Der Bürgermeister versteht die ganze Aufregung nicht." Mit Verlaub, wenn Herr Sauer das tatsächlich sinngemäß oder wörtlich so geäußert haben sollte, so ist das aus meiner Sicht die GRÖVORAZ (gröbst-vorstellbare Respektlosigkeit auf Zeitungsdeutsch), die er seinen Bürgern gegenüber ausdrücken kann. Es ist ihm ja unbenommen in Bezug auf die Planungen im Lausböhl eine andere Meinung oder andere politische Vorstellungen zu haben als 'seine' Dornberger Bürger, das gehört zu den respektierten Spielregeln der Demokratie. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ihm angesichts der schon bestehenden hohen Lärm- und Umweltbelastungen durch Flugzeuge, Bahnlinie, Autobahn und bereits bestehenden LKW-Verkehr tatsächlich die Empathie fehlt, Verständnis für die Sorge seiner Bürger vor immer noch mehr Umweltbelastung aufzubringen. Dann aber sollte er sich auch der Sachdiskussion mit allen Konsequenzen stellen und nicht so tun, als würden die Dornberger Traummücken sehen.

2.) Erstaunt hat mich ebenfalls die lavierende Haltung der Grünen. In der gleichen Ausgabe des Echo ist zu lesen, dass nunmehr der erste Kreisbeigeordnete, Herr Astheimer -Mitglied der Grünen- den Kreis in der Fluglärmkommission vertritt. Es wird hier kaum jemanden geben, der ihm nicht großen und nachhaltigen Erfolg bei seiner Aufgabe der Fluglärmreduzierung wünscht. Nur: Wo ist der Gewinn, wenn ich künftig nachts statt durch lärmende Flugzeuge durch ladende Autotransporter geweckt werde. Obwohl derzeit noch in erträglichem Abstand, die Geräusche sind vielen Dornbergern schon vertraut: Knatter - Lkw kommt an. Schepper, Rampe knallt runter. Dann 8 Mal: Knatter, Autos werden angelassen und quiietsch - hektisch vom Transporter gequält und in die Parklücken gejagt. Rumss, die Türen werden zugeschlagen. Schepper, die Rampen werden wieder hochgefahren. Knatter der LKW-Diesel wird angelassen. Neu wird der Lautstärkepegel sein, er wird viele überwältigen und zusammen mit den geplanten Licht-Emissionen für schlaflose Sommernächte sorgen. Und was sagen die Grünen dazu? Man müsse doch die Interessen der Firma Altmann..... Unglaublich! Wenn es einen Grund gibt, grün zu wählen, dann ist das die Erkenntnis, dass der Mensch ein Stück Natur ist und deswegen eine intakte und natürliche Umwelt zum Leben und Überleben braucht. Dieses als politisches Axiom der Grünen zu verstehen war wohl ein Irrtum von mir und es enttäuscht mich, dass dieses -und sei es nur in der Kommunalpolitik- für die Profitinteressen einer Autotransportfirma zur Disposition gestellt wird. Oder, um es in Anlehnung an eine Gedichtzeile Heinrich Heines zu sagen: soll ich denn einer Partei, die sich nicht entschieden gegen die Asphaltierung von einigen Hektar Natur wehrt, die Rettung des Weltklimas anvertrauen?

Man könnte jetzt weiter über die unerwarteten Reaktionen anderer genannter Parteien räsonieren. Hier belasse ich es bei der schwäbischen Weisheit: Net g'schimpft is g'nug g'lobt!

Quelle: Groß-Gerauer Echo 3.12.2015 in der gekürzten Version


Widerspruchsfrist endet

von Volker Noll

Zum Bericht über die Pläne der Groß-Gerauer Automobillogistikfirma Altmann, ihr Areal zu erweitern, und die Proteste von Anwohnern dagegen

Als Betroffene möchten meine Frau und ich zu dem Bauvorhaben am Lausböhl im Stadtteil Dornberg Stellung nehmen. Dort wünscht eine Autologistikfirma ihre Parkplatzabstellfläche massiv zu erweitern und deshalb Grünfläche zu versiegeln.

Die Planunterlagen und Gutachten liegen für jeden Bürger zur Einsicht aus und man sollte das Recht, Widerspruch einzulegen, jetzt noch wahrnehmen. Die Gutachten wurden von der Firma Altmann beauftragt und sind in unseren Augen kritisch zu bewerten. Einige Aspekte sind unseres Erachtens schlicht falsch, beispielsweise werden viel zu geringe Lärmwerte angegeben.

Der Entwässerungsproblematik möchte man mit Sickermulden entgegnen – doch was nützen uns Anwohner Gutachten, wenn die Keller nass sind? Über die Zunahme des Lkw-Verkehrs schweigt man sich aus – dabei sind Verkehr und Luftverschmutzung jetzt schon enorm. Dass öffentliche Straßen von den Lkw der Firma als Parkplatz genutzt werden, ist ebenfalls nirgendwo angegeben. Es liegt auf der Hand, dass diese Gutachten vom Schreibtisch aus erstellt wurden und Realitätsnähe vermissen lassen. Es wäre sehr verwegen, diese als Basis für weitere Entscheidungen zu Rate zu ziehen. Würden die Stadtverordneten anders entscheiden, wenn sie hier Anwohner wären?

Mittlerweile gibt es rund 100 Unterschriften gegen das Vorhaben und Anwohner haben schon Widerspruch erhoben. Auch Berkacher und Dornheimer Bürger an den Durchfahrtsstraßen sollten sich überlegen, ob sie den steigenden Lkw-Durchgangsverkehr widerspruchslos tolerieren wollen.

Quelle: Groß-Gerauer Echo Juli 2015